Der heilige Josef

“Josef, Sohn Davids” so nennt ihn der Engel. Das herausragende Ereignis im Leben dieses “gerechten” Mannes ist die Ehe mit Maria. Die volkstümliche Tradition stellt sich Josef vor, wie er mit anderen jungen Bewerbern um die Hand Mariens anhält. Ebenfalls gemäß der Tradition fiel die Wahl auf ihn, weil der Stab, den er in der Hand hielt auf wundersame Weise zu blühen anfing, während die der anderen trocken blieben. Die sympathische Legende hat eine mystische Bedeutung: aus dem schon trockenen Stamm des Alten Testaments erblüht die Gnade im Licht der neuen Sonne der Erlösung.

Die Ehe von Josef und Maria war eine echte Ehe, auch wenn sie jungfräulich war. Kurz nach der Heirat bemerkte Josef, dass Maria ein Kind erwartete. Und auch wenn er nicht an ihrer Integrität zweifelte, so dachte er daran “sich in aller Stille von ihr zu trennen.” Da er ein “gerechter Mann” war, wie das Evangelium anfügt – das in dieser dramatischen Situation gewählte Adjektiv ist wie ein Blitz, der die ganze Figur des Heiligen beleuchtet – wollte er keine Verdächtigungen anstellen, aber ebenso wenig durch seine Gegenwart eine unerklärliche Tatsache stützen. Das Wort des Engels brachte Licht in sein beängstigendes Dilemma: Und so “nahm er seine Frau zu sich” und ging mit ihr nach Bethlehem zur Volkszählung; dort kam das ewige Wort in die Welt, empfangen durch die Huldigung der demütigen Hirten und der reichen Weisen. Doch die Feindseligkeit des Herodes zwang die Heilige Familie zur Flucht nach Ägypten. Später kehrten sie in die Ruhe Nazareths zurück, bis zu der Zeit, in der das Ereignis des Verlierens und des Wiederfindens des zwölfjährigen Jesus im Tempel stattfindet.

Nach dieser Episode scheint es, als würde sich das Evangelium mit einem eindrucksvollen Bild der Heiligen Familie von Josef verabschieden: Jesus war Maria und Josef gehorsam und wuchs unter ihrem Blick heran in Weisheit, Größe und Gnade. Josef lebte in Demut das außerordentliche Privileg, Adoptivvater Jesu zu sein und wahrscheinlich starb er, bevor das öffentlichen Wirken des Erlösers begann.

Sein Bild blieb im Schatten, auch nach dem Tod. Seine Verehrung begann erst im IX Jahrhundert. Im Jahr 1621 erklärte Gregor V den 19. März als gebotenen Feiertag (Zelebration, die man bis zur liturgischen Reform des Zweiten Vatikanischen Konzils beibehielt) und Pius IX ernannte den Hl. Josef zum Patron der gesamten Kirche. Die letzte Ehrenbezeugung geht auf Johannes XXIII zurück, der seinen Namen in den Kanon der Hl. Messe aufnahm.

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